Erste akademische Verwertung der Mentalitätendeklination – Eine Überprüfung der Reichweite des Willow-Creek-Leitungskongresses in Leipzig (2014)

Jan Dück hat in seiner Magisterarbeit „Den Postmodernen ein Postmoderner? Eine kritische Untersuchung des Willow-Creek-Leitungskongresses aus Sicht der drei Basismentalitäten“  am IGW die mentale Unterscheidung von prämodern-traditionsorientiert, modern-kritisch und postmodern-pluralistisch aufgenommen, um die Reichweite zentraler Verkündigungs- und Theologie-Inhalte der Willow-Creek-Bewegung zu analysieren. Wir dokumentieren eine Zusammenfassung des Verfassers:

Den Postmodernen ein Postmoderner?

In der IGW-Abschlussarbeit wurde der Willow Creek Leitungskongress 2014 aus Sicht der drei Basismentalitäten nach Heinzpeter Hempelmann untersucht.

Im ersten Teil der Arbeit werden auf Basis des Buches Prämodern, modern, postmodern – Warum ticken Menschen so unterschiedlich? die allgemeinen und speziell christlichen Überzeugungen der einzelnen Mentalitäten dargestellt. Anhand dieser Darstellung wurden Kriterien für die Kongressvorträge in Form von Thesen formuliert. Im zweiten Teil der Arbeit untersuchte der Autor insgesamt fünf Vorträge von Bill Hybels, Michael Herbst und John Ortberg auf diese Thesen hin. Nach einer eingehenden Analyse im Kontext der drei Basismentalitäten wurde die Validität der Thesen bewertet und daraus Empfehlungen für zukünftige Kongresse abgeleitet.

Die Hauptthese erwies sich dabei als richtig: Die Vorträge auf dem Willow Creek Leitungskongress in Leipzig sprechen am ehesten ein prämodernes und nur teilweise ein modernes Klientel an; postmoderne Christen aber werden nicht erreicht. Zu diesem Ergebnis kam der Autor mit Hilfe von acht Unterthesen, die sich an den allgemeinen und speziell christlichen Überzeugungen der Basismentalitäten anlehnen.

Die Empfehlungen für zukünftige Kongresse lauten in Kurzform:

  • Öffnung für Wahrheitspluralismen unter Berücksichtigung von Joh 14,6
  • Neubetonung von Lebensfreude aus dem Evangelium heraus
  • Berücksichtigung und Wertschätzung alternativer christlicher Glaubensformen
  • (digitale) Vernetzung und Förderung des Austausches als Beitrag zu mehr Vielfalt
  • Erweiterung des Kongressangebotes im Hinblick auf verschiedene Gotteszugänge
  • Größere Abwechslung in der Referentenauswahl und mehr Erfahrungsberichte
  • Erweiterung des ekklesiologischen Verständnisses um postmoderne Aspekte, Förderung von Diskussion und Reflektion der Kongressinhalte
  • Mission als unaufdringlichen Akt leben lernen

Der entscheidendste Anknüpfungspunkt an diese IGW-Abschlussarbeit ist die Erarbeitung bzw. Entdeckung einer vierten, evangeliumsgemäßen Mentalität.

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